Gerade komme ich vom
Sprachencafé im why not? zurück. Ich wurde gefragt, ob ich nicht einmal etwas über das Sprachencafé schreiben könnte. Puh...gar nicht so einfach, denn wenn ich einmal anfange, könnte es sein, dass ich nie wieder aufhöre darüber zu sprechen. Aber ich versuche es mal kurz zu
halten.
Seit Februar 2015 organisiere ich nun das Sprachencafé im why not?. Irgendwann vor längererer Zeit,
habe ich beschlossen, dass ich gerne ehrenamtlich etwas machen würde – am liebsten mit Menschen. Da ich selbst schon in mehreren Ländern gelebt habe, lag es nahe etwas im Migrations- und
Sprachbereich zu machen.
Nachdem ich unzählige facebook-Hilfsgruppen durchforstet habe und schon etliche E-Mails an die verschiedensten Organisationen geschickt habe, bin ich dann auf das why not? gestoßen. Schon beim ersten Gespräch im why not? mit Glen war klar, dass mir die Atmosphäre und die Menschen im why not? sehr gefallen werden. Glen erzählte mir dann von dem Sprachencafé – das hatte es schon einmal gegeben, doch leider fehlten dann die Leute und die Zeit, um es weiterzuführen.
Das Prinzip des Sprachencafés hat mir gleich gefallen. Besonders gut fand ich, dass es ein regelmäßiges Projekt werden sollte. Das ermöglicht es, gemeinsam Fortschritte zu machen.
Die Idee des Sprachencafés ist es, Menschen verschiedener Kulturen an einen Tisch zusammenzubringen und miteinander zu reden, sich auszutauschen und voneinander zu lernen und dabei seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Und das muss nicht nur Deutsch sein. Es ist zum Beispiel ein Italienisch-Tisch angedacht und auch Persisch, Spanisch, Türkisch, Arabisch und weitere Sprachen sind eine Möglichkeit. Das Sprachencafé wird nicht von einer Lehrkraft unterstützt, sondern von muttersprachlichen Tischbetreuern/ Tischbetreuerinnen begleitet. Es bietet die Möglichkeit die eigene Muttersprache an Interessierte weiterzugeben und sich bei Bedarf auch über kulturelle Hintergründe oder persönliche Geschichten auszutauschen. Ein bestimmtes Sprachniveau wird nicht vorausgesetzt. Die verschiedenen Sprachen können in Kleingruppen oder in 2er Teams gesprochen werden, je nachdem wie es passt. Wir haben Mini-Spiele zusammen gesucht, die sich eignen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und/oder Vokabeln zu lernen. Das Café bietet dazu eine entspannte Atmosphäre.
Ich habe in den letzten 8 Monaten beim Sprachencafé weit mehr gelernt als „nur“ meinen Namen in Arabisch zu schreiben (auch wenn ich da schon mächtig stolz auf mich war). Ausnahmslos jeden Montag- und jeden Dienstagabend nehme ich etwas mit nach Hause: eine neue Erfahrung, neue Lebensgeschichten, neue Bekanntschaften, neue Wörter und ein gutes Gefühl. Gleichzeitig ist die Dankbarkeit unbeschreiblich toll, die einem entgegengebracht wird für die gerade mal anderthalb Stunden Zeit die man sich nimmt, um zuzuhören und anderen Mitmenschen seine eigene Sprache und Kultur nahezubringen. 90 sehr sinnvoll investierte Minuten, wenn man mich fragt. Jede Minute ist die Zeit wert.
Auch du kannst mit von der Partie sein. Einfach Montags in der Marktstraße oder Dienstags in der
Emil-Andresen Straße um 18:30 Uhr ins why not? kommen. Wir freuen uns auch über Muttersprachler einer der
oben genannten oder einer weiteren Sprache, die ihre Sprache gerne weitergeben möchten und dafür einen Tisch im Sprachencafé in Anspruch nehmen wollen. Vielleicht bilden sich ja so sogar Tandem-Paare, die voneinander lernen und profitieren
können. Oder ihr kommt einfach nur vorbei, um einen netten Abend mit netten Leuten zu verbringen. Wir freuen uns
auf euch!
Bis nächste Woche dann ;).
Text: Feenja Kern
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